Käfer
Cabrio 1303 wieder zusammen bauen

Der Käfer ist wieder in meiner Garage. Der Zusammenbau
macht Vortschritte. Die Stunden vergehen, es geht aber sehr langsam
voran. Heute ist er das erste Mal mit eigener Kraft einen Meter vor-
und zurück gefahren. Ich werde nicht jede neu montierte Leiste
fotografieren, nur über Probleme und Lösungen schreiben.


Bodengruppe:
Ich
habe ja ein neuen Rahmenkopf und beide Bodenhäften erneuert. Sehr genau
auf die Maße vor dem Einschweißen geachtet. Auf die Bohrlöcher, damit
die Verschraubung mit dem Häuschen gelingt. Leider zu wenig auf die
Außenmaße weil ich annahm, die ergeben sich automatiach wenn alle ca.
20 Bohrungen stimmig sind. Auf dem Markt werden Bodenhäften für den
1303 angeboten, passen angeblich für Limosine und Cabrio. Leider sind
die angebotenen Bodenhäften für Limosinen und die sind anders. Die
Wagenheberaufnahme bei Limosinen ist an den Bodenhäften, beim Cabrio in
den Holmen. Die Basisplatten für die Wagenheber müssen weg geflext
werden. Bei der Limosine sind die Außenmaße der Bodenhäften nicht so
wichtig, es sind die Bohrlöcher auf die es ankommt. Wenn die
Bodenhälften hinterher z.B. 5 mm überstehen ist das kein Problem unterm
Wagen. Beim Cabrio kommt es auf jeden Millimeter an, denn die
Bodengruppe muss zwischen die Cabrio Holme passen. Stunden Quälerei und
mit der Flex alles hinterher passend gemacht. Danach muss natürlich neu
versiegelt werden.
Das Viekantrohr für den Wagenheber stand innen beim Ersatzholm ca. 2 cm
über. Sah gut und stabil aus. Nur geht leider garantiert nicht die
Bodengruppe zwischen die Holme. Die Bodengruppe seht auf die Überstände
auf. Daher müssen sie weg geflext werden.
Über neue Chassidichtungen wurde schon viel geschrieben, aber nicht,
dass die Gummidichtungen mit hohlen Wulsten sich kaum zusammen pressen
lassen. Original war es ein dünner Schaumgummi, da muss eine
richtige Gummidichtung doch besser sein. Führt aber dazu, dass
die Karosserie vorne auf dem Rahmenkopf nicht direkt aufliegt, sondern
ca. 4 mm unterlegt werden muss, um den Gummi auszugleichen, denn vorne
am Rahmenkopf ist ja keine Chassi Dichtung mehr. Beim Cabrio ein
Problem mit den Türspalten wenn man nicht unterlegt.
Windschutzscheibe:
Es
ist ja ein USA Käfer. Die Windschutzscheibe ist nicht wie bei Europäern
einfach mit dem Fenstergummi im Fensterrahmen fixiert. Es ist eine
zusätzliches U Profil mit Widerhaken über die Rahmenkante
eingeschweißt. Vermutlich verhinden die Widerhaken, dass bei einem
starken Frontaufprall die Windschutzscheibe nach außen weg fliegt.
Leider ist das neue Europa Fenstergummi nicht geeignet. Es geht nicht über
die dreimal so dicke Rahmenkante. Erhöhter Druck hat die Scheibe
geschrottet. Schade und trotdem gut. Unter dem Widerhakenprofil war
Rost und die alte Scheibe habe ich aus Kostengründen wieder verwendet.
Die neue Scheibe habe ich falsch ( Bild oben) bestellt. Ich kann Bomex
nur loben. Sie haben mir einen Retoureaufkleber gemailt, Porto wäre
über 30 Euro gewesen.

Nach der fertigen Lackierung das U Profil (für Foto hingelegt)
entfernen macht keinen Spaß. Nachdem die neue Scheibe geliefert war,
das U Profil mit Widerhaken entfernt, keine halbe Stunde und die
Scheibbe war eingebaut.
Motor:
Der
Motor wollte nicht laufen. Ich habe dem Motor Kabelbaum überarbeitet
und teilweise erneuert. Den Benzindruck von 3 ATÜ hat ein Manometer am
Kaltstartventil angezeigt. Mit Benzin direkt in den Klappenstutzen
eingefüllt, lief er 10 Sekunden, also Zündung usw. ok. Bleibt das L
Jettronic Steuergerät, Einspritzventile, Luftmengenmesser.... alle
Kabel durchmessen, lieber nicht...Wo war der Fehler? Nach Stunden, die 3
ATÜ Anzeige ist wertlos, wenn es ein Luftpolster ist. Die Luft im
System ging durch "orgeln" nicht weg.
Türhaut:
Die
alte Fahrertürhaut hatte eine große Beule. Ausbeulen und Spachtel
auftragen schien mir an der Türe supoptimal. Alo habe ich eine neue
Türhaut eingeschweißt. Man trennt die alte Türhaut genau unter der
Türzierleiste und setzt die neue an. Unbedingt die Türe vor dem
Einschweißen noch einmal im Fahrzeug anpassen, das wird nicht
automatisch passgenau. Auch den Türgriff unbedingt vor der Lackierung
montieren. Der passte nach der Lackierung und einbauen leider auch
nicht leicht, obwohl die Aussparungen in der Türhaut super
ausgearbeitet waren.
Bis hier 40 Stunden (Passungenauigkeiten mind. 50%)
Fahrzeughöhe:
Es geht schief was schief gehen kann. Stosssstangen
und Kotflügel sind wieder montiert. Der Käfer ist hinten tiefer gelegt
und vorne höher, obwohl ich vor Demontage , sandstrahlen und
pulverbeschichten alles markiert hatte. 65 cm vom Boden bis zur
Unterkante Kotflügel ist mir zu sehr in Richtung Tuning. Er soll normal
aussehen wie bei Auslieferung. In Foren steht einen Menge darüber, aber
ich denke da schreiben überwiegend Leute aus Handbüchern oder von hören
sagen ab. Die ganzen Diskussionen über den Winkel vom Schwert zur
waagerechten Längsachse des Käfer im entlasteten Zustand sind
völlig sinnfrei. Natürlich ergibt sich ein Winkel, aber der lässt sich
nicht linear einstellen. Das Schwert steckt auf einer Verzahlung am
Drehfederstab. Man kann einen oder mehrere Zähne höher das Schwert
aufstecken, oder einen Zahn oder mehrere Zähne tiefer. Der Winkel
ergibt sich. Es geht auch einfach mit einem Zollstock. Mit einem
Abstand vom Schwert zur Achsaufnahme von 15,5 cm ist der Käfer hinten
65 cm hoch, mit einem Abstand von 19,5 cm ist der Käfer hinten 71 cm
hoch. Also einen Zahn ca.6 cm. Das ist von Käfer zu Käfer nicht 100%
identisch, Verschleißgrenzen, Alter vom Drehfederstab und Zustand der
Gummis sind Faktoren, aber auf 1 cm genau ist das identisch. Eins ist
noch erwähnenswert. Die Drehfederstangen sind mit L und R
gekennzeichnet und dürfen nicht vertauscht werden. Sie sind in die
jeweilige Richtung vorgespannt. Natürlich habe ich vorher nicht drauf
geachtet und sie waren auch falsch. Es geht schief was schief gehen
kann.



Bis hier 54 Stunden
Die kürzeren Federn vorne sind
eingebaut. Jetzt ist der Käfer vorne und hinten Unterkante Kotflügel an
der höchsten stelle zwischen 69 und 70 cm.

Bis hier 62 Stunden

Heute
ist der Tag der Vollabnahnme. Der 21.12. und damit der kürzeste Tag im Jahr. Bis zu diesem Tag wurden viele
weitere Stunden versenkt. Hobby ist es schon lange nicht mehr, nur noch
nervig. Bei 2 Grad in der Garage schrauben macht kein Spaß, aber die
Kennzeichen Reservierung läuft ab und irgendwann nach zweieihalb Jahren
muß das Ding ja mal fertig werden. Zumindest TÜV und Anmeldung.

So eine Vollabnahme, das Fahrzeug war noch nie in Europa zugelassen, dauert ca. 2 Stunden.

Was der TÜV Prüfer sich nicht alles angesehen hat, extrem gründlich.

Ich habe die Vollabnahme, das H
Guachten und die Abgasuntersuchung, endlich. Jetzt werde ich den Käfer
erst einmal zwei Monate in die Ecke stellen.....
Es gibt noch unendlich viel zu tun. Aufgrund der kalten Jahreszeit habe
ich in den letzten Wochen nur noch TÜV relevante Dinge erledigt. Das
Dach ist nicht eingestellt, alle Seitenscheiben sind nicht eingestellt,
der Kofferraum ist noch eine Baustelle, Motorraumverkleidung fehlt,
Zusatzscheinwerfer fehlen, Tunnenablage fehlt, die Abgaswerte stimmten,
aber der Motorlauf ist noch nicht gut, noch keine Hohlraumversiegelung
u.v.m.
Bis hier 96 Stunden Zusammenbau