Käfer
Cabrio 1303
mit AJ Motor 1600 cm3 US Ausführung läuft nicht oder schlecht
Wenn
der Motor plötzlich schlecht läuft, hat das häufig nur eine
Ursache. Doppelfehler sind selten, außer der Motor war
ausgebaut und wurde instand gesetzt. Bei einem Umbau können
mehrere Fehler gleichzeitig vorhanden sein, dann ist die
Fehlersuche viel schwieriger.
Der
richtigen
Weg zur Fehlerbeseitigung ist die
Ausschlussmethode......prüfen was
richtig ist um fest zu stellen, wo
der Fehler ist, also ausschließen
was es nicht sein kann.
Um
die
Funktionen nachvollziehen zu können, ist es hilfreich die
Gesamtfunktion zu verstehen. Hier sind nur die elektrischen
Verbindungen dargestellt.
Sehr vereinfacht
dargestellt, ist der Funktionsablauf folgender Maßen:
- Der
Startvorgang, Zündschlüssel wird gedreht.
- Der
Anlasser wird betätigt.
- Die
Zündung produziert Zündfunken an den Zündkerzen.
- Das
Steuergerät erkennt den Startvorgang über das Doppelrelais.
- Die Benzinpumpe wird
über das Doppelrelais (Innenkofferraum neben Steuergerät)
eingeschaltet
- Der Zusatzluftreger
(unten im Bild Pos. 4) wird eingeschaltet
- Das Kaltstartventil (unten
im Bild Pos. 7)wird
kurz eingeschaltet
- Das Gemisch wird 30
Sekunden angefettet
- Der Zylinder Wärmefühler
(unten im
Bild Pos. 3)misst
die Kopftemperatur
- Der Zündverteiler
Kontakt (Leitung
von Zündspulre zum Steuergerät)gibt
die 4 Takte an das Steuergerät
- Das Steuergrät (im
Innenkofferraum)aktiviert
die vier Einspritzventile gleichzeitig entsprechend der Drehzahl
über die Vorwiderstände
- Der
Motor springt an
- Der
Anlasser schaltet ab und gleichzeitig schaltet die Benzinpumpe über
den Anlasser ab.
- Das
Steuergerät erkennt..
- Ansaugluft über den
Luftmengenmesser
- Der Luftmengenmesser (unten
im Bild Pos. 2)hält
über das Doppelrelais die Benzinpumpe eingeschaltet
- Nach 30 Sekunden wird
das Gemisch abgefettet
- Der Zusatzluftregler(unten
im Bild Pos. 4)schaltet
die Zusatzluft für den Warmlauf ab
- Das Steuergerät
übernimmt die Motorversorgung mit Benzin, entsprechend der
Drehzahl, der Luftmenge und der Kopftemperatur.
- Die
Ansaugluft
reguliert mit einem Unterdruckschlauch den Benzindruck mit dem
Benzindruckregler entsprechend dem Benzin Bedarf. Die nicht
benötigte Menge Benzin (Druck) wird in den Tank zurück geleitet
Motor
Übersicht:
- Zündverteiler
- Luftmengenmesser
- Temperaturfühler
Zylinderkopf
- Zusatzluftregler
- Thermozeitschalter
- Einspritzventile
- Kaltstartventil
- Schubluftventil
- CO
Einstellschraube von unten eingeschraubt
- Benzindruckregler
- Benzin
Ringleitung
- Vorwiderstände
für die Einspritzventile
Alle
Einstellwerte und Schlauchverbindungen müssen geprüft, oder
korrekt eingestellt werden.
Ich
halte
die Zündkerzenbilder immer für den ersten
und richtigen
Schritt zur Ursachen Erkennung, egal bei welchem Motor. Leider
kommt man nicht gut an die Zündkerzen beim Käfer ran, aber es
sollte trotzdem der erste Schritt sein.
Die funktionierenden Zylinder (1, 3, 4) laufen etwas zu mager
aber störungsfrei. Die Verbrenung ist sehr gut, aber die
Isolationskörper dürften ruhig rehbraun und nicht weiß sein.
Weiß bedeutet mager (geringer Benzinverbrauch)/ sehr hohe
Verbrennungstemperatur. Falsche Zündkerzenbilder können als
Ursache auch falsche Zündkerzen (falscher Wärmewert) haben.
Zylinder 2 arbeitet nicht oder schlecht. Da das Zündkerzenbild
feucht dunkel ist, scheint die Benzinversorgung ok, aber der
Zündfunke könnte das Problem sein. Matt schwarz (pelzig) würde
bedeuten, Benzin fehlt, Funke vorhanden. Es könnte hier auch
Zündkerze 2 defekt sein, nur bei diesen neuen NGK Zündkerzen
eher unwahrscheinlich.
So ein Fehler macht sich durch fehlende Leistung bemerkbar. Der
Käfer erreicht schlecht/ gar nicht seine Höchstgeschindigkeit in
den einzelnen Gängen. Es fehlen ja nicht nur die rechnerisch 16
PS, sondern die anderen Zylinder müssen auch noch gegen die
Kompression des defekten Zylinders an arbeiten.
Hier wäre jetzt der richtige Schritt, dass Zündkabel für
Zylinder 2 vom Verteiler bis in dem Zündkerzenstecker innen mit
einem Ohmmeter auf Durchgang prüfen. Unterwegs oder ohne
notwendiges Werkzeug ist auch das Vertauschen eine
Analysemöglichkeit. Zündkerze 2 und 3 tauschen. Wandert der
Fehler mit? Wenn der Fehler wandert ist das Zündkabel und der
Stecker in Ordnung. Die Zündkerze ist defekt. Zündkerzenstecker
2 und 3 tauschen (natürlich ohne das Kabel, nur den Stecker,
sonst stimmt die Zündfolge nicht mehr). Wandert der Fehler mit?
Wenn der Fehler mit wandert ist der Zündkerzenstecker defekt.
Sollte sich so kein Fehler finden lassen, sollte die Kompression
von Zylinder 2 geprüft werden. Fehlende Kompression (z.B.
Ventile defekt), führt auch zu dem schlechtem Zündkerzenbild von
Zylinder 2.
Gott sei Dank, die Kompression ist sehr gut, das ist der Fehler
nicht.
2.
Schließwinkel
Der
Schließwinkel
ist für die Zündung von Zündanlagen mit Kontakten extrem
wichtig. Ein Schließwinkelmessgerät ist immer für
unterschiedliche Zylinderzahlen und ermittelt den Mittelwert der
geschlossen Kontakte während einer Motor Umdrehung. Durch den
Abstand der Kontakte , er wird gemessen mit einer Fühllehre,
lässt sich der notwendige Schließwinkel einstellen. Leider durch
Kontaktabbrand und Abnutzung des Betätigungsnocken verstellt
sich der Schließwinkel relativ schnell wieder, wodurch auch der
Zündzeitpunkt sich verstellt. Alle 5000 Kilometer zu prüfen/
einzustellen ist schon sinnvoll.
Das Messgerät hat zwei Kabel, rot und grün. Es muss parallel an
der Zündspule angeschaltet werden. Der Schließwinkel müsste auf
47 Grad plus/ minus 3 Grad stehen. Er steht hier sehr falsch auf
36 Grad. Hier muss jetzt der Abstand der Kontaktflächen, wenn
der Nocken die max. Öffnung macht, eingestellt werden.
2a.
kontaktlose Zündung
Ich
kenne
die Argumente, der Käfer lief immer mit Kontakte, warum soll man
das ändern. Alles ändert sich, auch schon mal was zum Besseren.
Kontakte waren gut, solange es nichts besseres gab.
Die alten Kontakte werden irgendwo hergestellt und haben nicht
mehr die Standfestigkeit von früher.
Die ersten elektronischen Zündungen brauchten immer noch
Kontakte, nur den Zündspulenstrom schaltete ein Tyristor. Der
Kontakt brannte nicht mehr ab. Das war gut, als es noch nichts
besseres gab. Nachteilig war die temperaturempfindlichkeit und
der zusätzliche Kasten für die Elektronik. Dann kamen die
kontaktlosen digitalen Zündungen (Bild nachfolgend) voll
integriert, klein und preiswert. Der Vorteil ist, kein
zusätzlicher Kasten, keine Kontakte mehr, gar nicht mehr den
Schließwinkel einstellen der ist immer otimal, einmal den
Zündzeitpunkt einstellen, für immer.... Kein Kontaktverschleiß,
kein selbständiges verstellen der Zündung. Leider aber immer
noch den alten mechanischen Verteiler mit Unterdruckdosen und
Zündvorverstellung mit Fliehgewichten und Federn. Die Module
gehen auch schon mal kaputt und ein alter Kontakt incl.
Kondensator in Reserve auf Reisen ist empfehlenswert.
Die nächste
Optimierung der Zündanlagen für Oldtimer war die 1-2-3
Zündverteiler, alles neu, alles digital, mit elektronischem
Unterdrucksensor, Drehzahlmessung im Verteiler und nicht mit
Fliehgewichten und Federn, optimal für alte Motoren. Leider
gibt es die nicht für US Käfer Motoren, da es nur einen
Unterdruckanschluß gibt und der US Zündverteiler zwei
Unterdruckdosen hat.
Ein
Nutzer meiner Homepage hat mir geschrieben, wie er die 123 in
seinen AJ Motor eingebaut
hat.
Ihre
Ausführungen zum AJ Motor ist das Beste, was ich bisher dazu gelesen
habe. Danke dafür. In
einem Punkt darf ich etwas ergänzen.
Die
123 Ignition ist durchaus brauchbar. Wenn man die kurve Nr. 8 nimmt,
geht es. Die Zündung im Standgas auf 5 Grad nach OT gestellt.bei 3500
Min. ergibt 31 Grad Vorzündung minus die 5 Grad sind die erforderlichen
26 Grad. Vakuum angeschlossen. Vakuum für Nachzündung abgestopft.
Jetzt
habe ich mir die 123 gekauft. Zuerst den Motor auf OT stellen.
Wichtig ist, das der zusätzliche Abstandsring für den Käfer
vom Händler mitgeliefert wird.
Wenn
der Motor auf OT steht und der offene Zündverteiler mit dem
Finger auf der Kerbe am Gehäuse, kann der alte Zündverteiler
gelöst und gezogen werden.
Den
neuen 123 Zündverteiler einsetzen und über den Verteilerfinger
(hin- und her drehen) die Antriebsachse einrasten. Die 123
ganz auf Stoß nach unten drücken. Über die schwarz/ roten
Anschlussleitungen der 123 Bougierrohr schieben und
verschrauben. Plus und Minus an der Zündspule anschließen und
den Verteiler drehen bis die LED in der 123 leuchtet
(Anweisung in der Verpackung 123). Verteilerkappe aufsetzen/
Zündkabel anschließen und starten, startet aber nicht. Ich
vermute das Problem bei der Zündung AJ Motor liegt bei der
Zündung nach OT. Jemanden starten lassen und den Verteiler
etwas drehen, schon springt er an.
Zündzeitpunkt
mit der Stroboskop Lampe einstellen auf 5
Grad nach OT bei 800 U/Min ohne Unterdruckschlauch.
Der AJ Motor läuft mit der 123 sehr gut.
Die Stelle ließ sich im Motorlauf nicht fotografieren. Man
sieht die richtige Stelle dann nur mit der Trägheit der Augen.
Der
Zündzeitpunkt wird von drei Dingen beeinflusst, Schließwinkel,
Drehzahl und Unterdruck.
- Zuerst
muss der Anschlag von der Luftklappe eingestellt werden.
Viele verwechseln die Schraube mit der Standgasschraube. Es
ist der Anschlag, die Standgasschraube ist die sehr große
Messingschraube Mittig am Ansaugstutzen. Die
Anschlagschraube muss so eingestellt werden, das ein Blatt
Papier so eben sich darunter schieben lässt.
- Die
Drehzahl muss auf ca. 875 U/Min mit der großen
Standgasschraube eingestellt werden. Angeschlossen wird der
Drehzahlmesser mit Plus (rot) an der Minus Seite der Zündspule
und mit Minus (schwarz) an Masse.
- Der
Unterdruckschlauch muss angeschlossen sein. Bei der 123 an den
hinteren Ausgang vom Klappenstutzen. Der Unterdruckanschluss
ist nicht egal, einer hat Unterdruck beim Beschleunigen, einer
bei Schubfahrt. Deswegen hat die Unterdruckdose vom originalen
Zündverteiler eine Membrane die an dem Stößel zieht und
drückt.
- Der
Schließwinkel muss/ kann bei elektronischen Zündungen nicht
eingestellt werden, der ist immer automatisch richtig. Bei
Kontaktzündungen muss er auf ca. 50 Grad eingestellt werden
durch Veränderung des Kontakt Abstandes. Der Schließwinkel ist
absolut wichtig für den optimalen Zündfunken, der
Zündzeitpunkt für den optimalen Zeitpunkt der Zündung.
- Der
Zündzeitpunkt wird mit einer Stroboskop Lampe eingestellt. Die
Lampe wird an Plus und Masse angeschlossen. Der Abnehmer der
Lampe wird am Zündkabel für Zylinder 1 angeklemmt. Mit der
Lampe wird die Riemenscheibe angeblitzt. Die Markierungen an
der Riemenscheibe sollte man mit weißer Farbe, für den Blitz
besser erkennbar machen.
Natürlich
nur wenn Änderungen vorgenommen wurden, oder der
Zustand unbekannt ist.
Die Zündfolge ist im Uhrzeigersinn 1-4-3-2. Die Zylindernummern
sind auf den Luftleitblechen unter den Zündkabelsteckern
eingepresst.
Zylinder 1 hat auf dem Verteilerrand unter dem Vereteilerdeckel
eine Markierung.
Benzinpumpe
Die
Funktion
der Benzinpumpe ist immer wichtig, bei einer
elektrischen Einspritzung besonders. Der
Einspritzdruck an den Einspritzventilen wird in der
elektrischen Benzinpumpe erzeugt. Die elektrische
Benzinpumpe sitzt vorne vor dem Beifahrerfußraum
unter dem Tank. Sie ist waagerecht eingebaut, liegt
sehr ungünstig im Spritzwasserbereich (Korrosion der
elektrischen Anschlüsse?). Links im Bild ist der
Zulauf vom Tank, rechts an der Pumpe die
Ausgangsseite in den Tunnel zum Motor. Unter der
Pumpe ist die Rücklaufleitung vom Benzin Druckregler
zurück in den Tank zu sehen. Im Originalzustand ist
ein quadratischer Benzinfilter angeschlossen. Die
Leitung geht vom Tank runter zur Pumpe und dann in
ein Rohr in den Tunnel, nach hinten zum Motor. Der
Benzindruck sollte ca. 2,5 ATÜ betragen und im
Leerlauf (wenig Unterdruck am Benzindruckregler)
sich auf ca. 2 ATÜ reduzieren.
- Ob
und wie viel Benzindruck vorhanden ist, kann man
mit einem Manometer im Motorraum am Zulauf zum
Kaltstartventil prüfen.
- Wenn
Benzindruck
vorhanden ist, müssen sich die Benzinschläuche
durch den vorhandenen Druck sehr hart anfühlen.
Sie lassen sich mit den Fingern nicht platt
drücken. Bei alten verhärteten Benzinleitungen ist
das keine Prüfmöglichkeit.
- Man
kann auch durch abklemmen der Benzinleitung am
Kaltstartventil den vorhandenen Bezindruck prüfen.
Achtung Brandgefahr
durch Benzin. Immer Zündung aus schalten
mit entsprechender Vorsicht (Löschmittel bereit
halten, in der Nähe?). Der Benzindruck wurde im
Startvorgang aufgebaut. Wenn der Wagen nicht
anspringt und die Druckprüfung am Kaltstartventil
vorgenommen wird, muss vom Startvorgang noch
Benzindruck am Startventil vorhanden sein. Der
vorhandene Druck entlastet sich schlagartig im
Schlauch (Lappen bereit halten) beim Abziehen vom
Schlauch.
Thermozeitschalter
(oben
im Bild Nr. 5)
Im
Bild
oben die Nr. 5 ist der Thermozeitschalter, ein
mechanischer Kontakt, der temperaturabhängig bis ca.
35 Grad Motortemperatur den Kaltstart unterstützen
soll. Er sorgt über das Doppelrelais dafür, dass das
Kaltstartventil kurz Benzin in den Ansaugbereich
einspritzt. Also nur relevant für das
Kaltstartverhalten.
Prüfen
vom Thermozeitschalter. Der
Kontakt G muss zum Gehäuse
(Masse) ca. 35 Ohm (Heizspule)
haben. Der
Kontakt W muss im kalten Zustand zum Gehäuse (Masse)
tendenziell 0 Ohm haben.
Oder im eingebauten Zustand. Auf den rechten Kontakt
kommt vom Doppelrelais im Startvorgang die Plus
(Heizwicklung) und aus den linken Kontakt kommt die
Minus (Kontakt) für das Kaltstartventil.
Der
Thermozeitschalter hat zwei Anschlusspole W und
G. Aus dem Punkt W kommt eine Minus heraus, wenn
der Thermozeitschalter kalt ist (Motor
Temperatur unter 35 Grad). Die Minus (Masse)
geht zum Kaltstartventil. Eine Plus kommt währen
des Startvorgangs (Anlasser läuft) aus dem
Doppelrelais und geht zum Kaltstartventil und
gleichzeitig zum Thermo Zeitschalter. Wenn der
kalte Motor startet bekommt das Kaltstartventil
Spannung und spritzt Benzin direkt in den
Ansaugstutzen. Die Benzinzufuhr wird durch den
Thermozeitschalter unterbrochen, wenn der
Thermokontakt (Bimetall Kontakt) die Minus
öffnet, oder der Anlasser nicht mehr aktiv ist.
Kaltstartventil
(oben
im Bild Nr. 7)
Das
Kaltstartverhalten
ist bei einem
US Einspritzer
konstruktiv
sehr gut
gegenüber den
europäischen
Vergaser
Motoren. Aber
nur bei voller
Funktion der
relevanten
Komponenten.
Da ein
schlechter
Kaltstart
nicht
existentiell
ist, ist hier
häufig ein
Wartungsstau
bei US Motoren
vorhanden.
Daher gehe ich
auf das
Problem sehr
intensiv ein.
Im Bild oben
die Nr. 7 ist
das
Kaltstartventil.
Es ist ein
elektromagnetisches
Ventil, wenn
Spannung
angelegt wird,
spritzt es
Benzin in den
Ansaugstutzen.
Natürlich
nur bei
Kaltstart
(Motor
Temperatur
unter 35 Grad)
ein Thema. Wenn
hier Fehlfunktionen vorhanden sind, dauert der
Kaltstart mit voll getretenem Gaspedal ca. 5-8 lange
Sekunden.
Prüfung
Kaltstartventil
- Mit
einem Ohmmeter den Durchgang (ca. 4,5 Ohm) der
Magnetspule messen.
- Hörprobe
durch anlegen einer Prüfspannung. Motor aus,
Spannung anlegen, deutlich hörbares klacken im
Ventil hören/ fühlen.
- Kaltstartventil
abbauen, Benzinschlauch angeschlossen lassen,
kalten Motor unter 35 Grad kurz starten, zweite
Person prüft Spritzvorgang in ein Glas. Achtung
Brandgefahr durch Benzin. Immer mit der
entsprechenden Vorsicht (Löschmittel bereit
halten, in der Nähe?).
- Mit
einem Linksausdreher kann man den Filter aus dem
Kaltstartventil heraus ziehen und auf
Verschmutzung prüfen.
- Im
Bild ist der Stromlauf zu und in die Komponenten.
Benzindruckregler
(oben
im Bild Nr. 10)
Der
Benzindruckregler hängt an der Benzin Ringleitung und
hat die Aufgabe, den Benzindruck auf ca. 2,5 ATÜ zu
begrenzen, denn die Benzinpumpe leistet mehr. Bei ca,
2,5 ATÜ macht das Ventil auf und lässt das Benzin
zurück in den Tank. Auch im Leerlauf lässt das Ventil
durch den dann geringeren Unterdruck mehr Benzin (über
ca. 2 ATÜ) zurück in den Tank.
CO
Gehalt prüfen
- 875
U/Min plus/ minus 75 U/Min
- Min.
50 Grad Motortemperatur
- Schlauch
vom Aktivkohlefilter abziehen (falls vorhanden)
- CO
Sollwert 1,1 plus/ minus 0,9 Vol%
- Die
CO Einstellschraube ist im Bild oben die Nr. 9 CO
Schraube
Mit
1,5 Vol % ist der Wert gut, da er 1,1 plus/ Minus 0,9 haben soll,
bedeutet von 0,2 bis 2,0 ist ok.
Benzinpumpe
- Prüfen
der Benzinpumpe im Startvorgang. Wenn
alle vorhandenen Benzinleitungen angeschlossen
sind, kann man die Funktion der Benzinpumpe
durch deren Laufgeräusche prüfen. Die
Benzinpumpe läuft nicht bei Zündung an, sondern
nur im Startvorgang. Im Startvorgang ist das
Laufgeräusch der Pumpe durch den lauten Anlasser
nicht hörbar. Unter der Rücksitzbank auf der
Fahrerseite ist die rote Verbindung
Zündschloss-Anlasser-Benzinpumpe. Wenn man die
Verbindung auseinander zieht, ist der Anlasser
abgetrennt. Wenn man dann den Zündschlüssel
dreht, muss die Benzinpumpe (ohne Anlasser
Geräusche) hörbar sein.
- Von Klemme 50 am Magnetschalter geht der Strom über das
Doppelrelais an das Steuergerät. So lange der Anlasser betätigt wird,
wird auch die Einspritzmenge erhöht. Die erhöhte Einspritzmenge, wird
innerhalb von ca. 30 Sec. nach dem Starten auf die normale
Einspritzmenge reduziert. Danach
wird
die Versorgung der Benzinpumpe mit Spannung durch
einen Kontakt im Lufmassenmesser vorgenommen.
Sobald der Motor steht, erkennt der
Lufmassenmesser den Stillstand und schaltet die
Benzinpumpe ab.
- Prüfen
der Benzinpumpe bei Motor Stillstand.Bei
eingeschalteter
Zündung (Motor steht) kann die Funktion der
Benzinpumpe auch geprüft werden. Abziehen des
breiten Anschlusstecker am Luftmassenmesser und
mit zB. einer Büroklammer die Kontaktzungen im
Stecker 36 und 39 überbrücken, von links der
erste und zweite Kontakt im Stecker. Jetzt
sollte das Laufgeräusch der Benzinpumpe zu hören
sein.
Unterdruckleitungen
Prüfung
nur erforderlich wenn Änderungen vorgenommen wurden,
die Vermutung nahe liegt, oder der Zustand unbekannt
ist.
An meinem Motor waren alle
Zusatzkomponenten für die Abgasrückführung bereits entfernt. Angeblich
wirkungslos und nur den damaligen Gesetzen in den USA entsprechend. Es
bleiben drei Unterdruckverbindungen. -1- vorne von der Unterdruckdose
Zündverteiler zum Klappenstutzen schräg hinten. -2- hinten von
der
Unterdruckdose am Zündverteiler zum Klappenstutzen vorne. -3- vom
Ansaugverteiler unten zum Benzindruck Regler hinter dem Gebläsekasten.
Temperaturfühler
am Zylinderkopf (oben im Bild Nr. 3)
Der Temperaturfühler am Zylinderkopf (Fahrerseite)
ist ein NTC Widerstand der sich bei Erwärmung im
Messwert ändert/ kleiner wird. Bei ca. 20 Grad
sollte der Widerstand (Draht gegen Gehäuse) ca.
2500 Ohm und über 80 Grad Öltemperatur 300 Ohm
haben. Natürlich muss für den Messvorgang die
Drahtverbindung getrennt werden.
Der
Temperaturfühler steuert die Kraftstoffmenge beim
Kaltstart und in der Warmlaufphase. Eine
Unterbrechung/ Beschädigung macht sich im
Fahrbetrieb mit schlechtem Motorlauf bemerkbar.
Der Temperaturfühler hat Feingewinde. Auch darauf
achten, dass er fest im Zylinderkopf sitzt und das
Gewinde nicht beschädigt ist. Ein loser Fühler hat
die Auswirkung von einem defekten Fühler.
Achtung....Ohne
angeschlossenen Temperaturfühler springt der
Motor nicht an.
Zusatzluftregler
(oben
im Bild Nr. 4)
Natürlich
nur bei schlechtem Kaltlauft.
Wenn
man
den schwarzen Stecker vom Zusatzluftregler abzieht,
sollte der Messwert an den Kontaktzungen am Ventil
ca. 30 Ohm betragen. Bei betriebswarmen Motor darf
man keinen Sog mit dem Finger am Stutzen fühlen,
wenn man den Schlauch hinter dem Regler abzieht.
Luftmengenmesser
In
der Oldtimer Szene gibt es einen
uralten Spruch, die meisten Vergaser
(Einspritzung) Probleme liegen an
der Zündung. Aus meiner Erfahrung
kann ich das bestätigen. Ohne
Not sollte man nie den LMM auf machen.
Alle Schrauben darin, an denen man
drehen kann, macht alles nur noch
schlimmer. Ohne Prüfstand ist der LMM
nicht einstellbar. Bisher habe
ich noch keinen LMM nach 40 Jahren
gesehen, der noch nicht auf war. Was
glauben die Schrauber da zu sehen und
man beseitigen könnte? Die Funktion des
Luftmengenmesser kann im eingebauten
Zustand geprüft werden. So sieht das
Schnittmodell aus. Man sieht sehr schön
den Schwenkflügel der die Luftmenge
misst und die Kontakte die dadurch
betätigt werden.
Die nachfolgenden Bilder sind
seitenverkehrt im eingebauten Zustand
anzuwenden, da der Luftmengenmesser so
eingebaut ist, das die Zahlen der Kontakte
auf dem Kopf stehen. Zuerst dem breiten 6
poligen Stecker vom Luftmengenmesser
abziehen und dann an den Kontakten des
Luftmengenmessers prüfen. Mit einem
handelsüblichen Vielfachinstrument
(Baumarkt) mit der Ohm Messung im Bereich
bis 1000 oder 2000 Ohm.
An den Kontaktzungen 7 und 8 muss der
Messwert 120 bis 200 Ohm sein.
An
den Kontaktzungen 6 und 9 muss der
Messwert 200 bis 400 Ohm sein.
An
den
Kontaktzungen 36 und 39 muss der Messwert
0 Ohm sein, wenn man mit dem Finger links
in der Luftöffnung die Luftmessklappe ein
wenig bewegt. Der Luftmengenmesser Kontakt
schaltet hiermit die Benzinpumpe an, so
lange der Motor läuft, also Luft ansaugt.
Lässt man die Luftklappe los, muss der
Messwert auf unendlich gehen, also der
Kontakt für die Benzinpumpe ist getrennt.
Trotz positiver Messungen kann der
Luftmengenmesser defekt sein. Es werden
nur Widerstände und der Kontakt gemessen,
nicht die Verstellfunktion (siehe mögliche
Motorprobleme).
Schubluftventil
Das
Ventil öffnet im Schubbetrieb bei
geschlossener Drosselklappe. Das
Ventil (3
Anschlüsse)
ist
Bestandteil
der
Abgasrückführung.
Wenn
die
Abgasrückführung (Schubluftventil)
abgebaut ist, müssen die Luftanschlüsse
unterhalb des Saugkrümmers, hinter dem
Luftfilter und der dünne
Unterdruckanschluss dicht verschlossen
sein, sonst wird nicht gemessene Luft
angesaugt und der Motor läuft nicht
richtig oder gar nicht. Ich habe den
ganzen Kram auch abgebaut. Es war zu der
Zeit eine Abgas Hysterie in den USA und
man glaubte mit einer teilweisen
Abgasrückführung die Umweltbelastung zu
reduzieren. Nach meinem Kenntnisstand
ein Irrglaube. Der TÜV hier beanstandet
den Abbau nicht.
Vorwiderstände
Vor
den vier Einspritzventilen sind
Vorwiderstände geschaltet. Es sind
Leistungswiderstände in einem Kühlkörper
eingebaut. Oben im Bild Motorenraum sind
die Vorwiderstände mit der Nr. 12
aufgeführt. An den Vorwiderständen kann es
zu Unterbrechungen kommen.
Mögliche Motorprobleme:
- Zuerst
einmal, nicht überall dran
rum schrauben, dadurch
kommen nur noch neue Fehler
hinzu, was die endgültige
Fehlerbeseitigung extrem
erschwert. Wenn der Motor
plötzlich nicht mehr läuft,
nur alle notwendigen Dinge
überprüfen, nicht verändern.
- So
lächerlich
wie es klingt, fehlendes
Benzin (falsche
Benzinstandsanzeige, Tank
leer, fehlende Funktion der
Benzinpumpe, Dreck im Tank,
verstopfter Filter, usw.)
ist die Fehlerursache Nr.1
- Natürlich
sind viele weitere richtige
Einstellungen
(Schließwinkel,
Zündzeitpunkt, Zustand und
Zündkerzenabstand,
Luftfilter, u.v.m.)
erforderlich. Wenn der Motor
aber plötzlich nicht mehr
anspringt, verändern sich ja
nicht die Einstellungen
vorher schlagartig.
- Ein
sehr
häufiges
Motorproblem
ist ein oder
mehrere
undichte
Stellen im
Ansaugbereich.
Es ist ein
sehr typisches
Motorproblem
einer L
Jetronic.
Nicht durch
den
Lufmengemesser
gemessene Luft
in den
Verbrennungsräumen
führt zu einem
zu mageren
Gemisch, zu
hohem
Leerlauf,
Fehlzündungen,
Leistungsmangel,
usw. Der
Motorraum ist
voll mit
Luftschläuchen,
häufig alt und
spröde, mit
unzureichender
Schlauchbefestigung
an den
Stutzen. Alle
Luftanschlüsse
muss
sorgfältig
befestigt/
abgedichtet
sein. Undichte
Schläuche im
Ansaugbereich
lassen sich
auch erkennen,
wenn der Motor
nicht
anspringt,
aber mit
gezogenem
Stecker vom
LMM kurz
anspringt, ist
ein Problem
mit den
Luftschläuchen
vorhanden. Der
Motor läuft
dann nur sehr
kurz, weil die
Benzin
Versorgung
über den
Kontakt im LMM
fehlt.
- Der
Motor springt nicht an:
Unterstellt,
der
Anlasser dreht den Motor kräftig im Startvorgang.
Damit der Motor dann anspringt sind zwei
grundsätzliche Dinge erforderlich:
- Benzindruck
an
den Einspritzventilen (ca. 2,5 ATÜ) und deren
Funktion, ersatzweise Benzindruck am
Startventil, das reicht aber nur für ein kurzes
hoch drehen des Motors.
- Zündfunken
an den Zündkerzen.
Zu
bedenken sind hier auch eventuelle Probleme mit
einer elektronischen Zündung. Eine normale
Kontaktzündung, bringt noch Zündfunken, auch wenn
der Anlasser nur noch müde läuft wegen einer zu
leeren Batterie. Eine elektronische Zündung bringt
Zündfunken nur ab einer Spannung oberhalb von 8
Volt, darunter läuft der Anlasser aber noch. Das
Problem erkennt man wenn man orgelt, der Motor
nicht anspringt, man den Anlasser los lässt und
danach der Motor so eben noch anspringt, dann ist
die Spannung an der Zündspule mit laufendem
Anlasser zu gering.
- Der
Motor springt kalt nicht gut an:
- Beim
Kaltstart
- Ist
Benzindruck am Startventil?
- Funktioniert
das Startventil?
Beim
Warmstart entstehen keine Kondensationsverluste des
Kraftstoffanteils im angesaugten Gemisch. Auch bei
abgeschaltetem Motor bleibt der Benzindruck in der
Ringleitung auf ca. 2,5 ATÜ. Beim Warmstartvorgang wird
sofort Benzin eingespritzt und daher ist keine weitere
Startunterstützung erforderlich.
....wird
ergänzt
- Der
Motor springt an und geht nach ein
paar Sekunden wieder aus:
Die
elektrische
Benzinpumpe läuft gleichzeitig mit dem Betätigen des
Anlassers. Wenn der Motor läuft, wird die elektrische
Benzinpumpe mit Strom aus dem Luftmengenmesser versorgt.
Im Luftmengenmesser ist die Luftklappe mit einem Kontakt
für die Benzinpumpe verbunden. Wenn der Kontakt im
Luftmengenmesser nicht arbeitet, geht der Motor sofort
nach dem Starten wieder aus.
Ohne
Not macht man nie den LMM auf.
Alle Schrauben darin, an denen man
drehen kann, macht alles nur noch
schlimmer. Ohne Prüfstand ist der
LMM nicht einstellbar. Mit
einem Schraubendreher kann man die Abdeckung vom
Luftmengenmesser vorsichtig aufhebeln. Sie ist mit Silikon
eingeklebt.
Links ein Blick in das geöffnete Gehäuse, rechts der
Kontakt in Großaufnahme.
Hier wird der Kontakt mit einer Kontaktzange neu justiert.
Eine normale Spitzzange geht dafür auch. Verklebt wird der
Deckel wieder mit Dichtmasse oder Silikon. Der Deckel muss
nicht luftdicht verklebt werden.
Am Einfachsten ist es einen neuen Luftmengenmesser für ca.
1400 Euro zu kaufen. Bei dem Preis wundert es nicht, das
so viele AJ Motoren umgebaut werden auf Vergaser, obwohl
der Vergaser Motor der schlechtere ist (Startverhalten,
Benzinverbrauch, usw.).
Der
Motor läuft im Kaltlauf schlecht:
Wie
funktioniert der Kaltlauf? Das Zusatzluftventil (1) ist bei
kaltem Motor offen. Über den Stromanschluss (2) wird bei
Zündung an, das Zusatzluftventil erwärmt und nach ein paar
Minuten schließt das Ventil wieder. Dann ist der Motor warm
und benötigt keine Kaltlaufunterstützung. Wenn der Motor
kalt ist, zieht der Motor zusätzlich Luft durch die
Schläuche (weiße gestrichelte Linie). Die Luft wird vom
Luftmengenmesser gemessen und entsprechend mit Benzin
angefettet.
Für den Kaltlauf muss:
- Das
Zusatzluftventil offen sein, also Luftdurchgang haben.
Das lässt sich wie in Bild rechts prüfen.
- Luftschlauch
bei laufendem kalten Motor aus dem Ansauggummi ziehen.
- Loch
abdichten im Ansauggummi und mitdem
Daumen den Luftsog am Schlauch prüfen.
Wenn
der Motor im Kaltlauf Fehlzündungen hat, bedeutet das häufig
ein zu mageres Gemisch und die Ursache kann falsche Luft
(nicht vom Luftmengenmesser gemessen) sein. Irgend ein
Schlauch ist gerissen, vom Stutzen abgerutscht, o.ä.
Der
Motor hat Fehlzündungen beim Gas geben
im Ansaugbereich und geht schlecht auf
Leistung:
Ein
Grundsatz Erkenntnis vorweg. Es gibt Fehlzündungen im
Ansaugbereich und Fehlzündungen im Auspuff. Bei allen
Ottomotoren, Fehlzündungen im Ansaugbereich heißt zu mageres
Gemisch, Fehlzündungen im Auspuff bedeutet zu fettes
Gemisch. Hier haben wir dann zu mageres Gemisch. Das Gemisch
wird u.a. durch den Luftmengenmesser und zwar der Position
der Ansaugklappe im Luftmengenmesser beeinflusst. Wenn man
Gas gibt öffnet sich die Luftklappe im LmMess und es wird
mehr Benzin benötigt. Wenn die Stellung der Luftklappe nicht
im Steuergerät ankommt, kommt auch nicht mehr Benzin. Wenn
nicht genug Benzin kommt, magert das Gemisch ab und es gibt
Fehlzündungen im Ansaugbreich. Also Luftmengenmesser
ausbauen.
Links
der
LMM wird geschüttelt. Wenn sich dann etwas im Gerät lose
anhört ist schon schlecht. Es ist etwas lose. Rechts der
Übeltäter im Bild. Nach 40 Jahren darf schon mal eine
Kontaktzunge abbrechen. Kein Problem, für 1400 Euro gibt es
einen neuen LMM, oder.....
Öffnen
lässt
sich der LMM problemlos, aber auseinander bauen würde ihn
zerstören. Alle Schrauben sind versiegelt. Ein
Werkseinstellung der Rückholfeder und Luftklappe ist nicht
außerhalb vom Prüfstand einstellbar. Also muss die Operation
am lebenden Objekt durchgeführt werden. Die abgebrochene
Kontaktzunge an eine Kupferader (220 V Installationsleitung)
anlöten...
Luftklappe innen mit einem Werkzeug an einem bestimmten
Punkt fixierenden, damit der Arbeitsbereich zugänglich ist.
Den Kontakt Gegenbügel hoch biegen, die Kontaktzunge auf dem
Schleifer mit einer Klemme fixieren.....
Die
Kupferader
wieder an den Schleifer anlöten. Dabei darf alles nicht zu
warm werden, da Messing durch Temperatur weich wird und die
Kontaktkraft verliert. Den Kontaktbügel wieder herunter
biegen und Durchgang vom Kontaktbügel zum Schleifer messen,
fertig. Deckel mit Silikon wieder fixieren und einbauen zum
Test.
Der
Motor springt nur mit Vollgas an und
läuft nur Vollgas.
Wenn
ein
dicker Unterdruckschlauch sich gelöst hat oder
gerissen ist, bekommt der Motor am Luftmengenmesser
vorbei Luft. Die nicht
gemessene Luft führt zu falschen Einspritzwerten.
Wenn jetzt aber Vollgas gegeben wird, reicht der
Unterdruck am Luftmengenmesser aus, um Vollgas zu
erkennen und das Steuergerät gibt annähernd richtige
Werte zum Lauf des Motors. Es sind zwei mögliche
dicke Schläuche. Vom Öl Einfüllstutzen zur
Drosselklappe und vom Zusatzluftventil zum
Ansaugrohr.
So sah der vorhandene Unterdruckschlauch vom
Ölstutzen aus. Zu groß, zu dünnwandig mit Knick, so
etwas ruscht im Betrieb irgendwann ab und dann geht
nichts mehr, nur noch mit Vollgas.
Der Schlauch für die Kurbelwellen Entlüftung ist der
problematischere Schlauch. Er verläuft im nicht
sichtbaren Bereich hinter LMM und zwischen der
Lichtmaschine. Er rutscht gerne von den Stutzen ab.
Wenn beide großen Unterdruckschläuche neu sind und
so gut knick frei verlegt, dann ist es gut. Der
Unterdruckschlauch mit dem Knie vom Öleinfüllstutzen
hat die VW Nummer 181129651C (damit auch bei eBay).
Der Schlauch vom Zusatzluftventil ist universal ÖL/
Wasser/ Luft Schlauch mit den Maßen innen Ø x
Wandstärke: 13,0 x 3,5 mm. Die Stutzen nicht ein
ölen, damit der Schlauch besser rutscht. Was besser
drauf rutscht, geht auch wieder leichter von selber
runter.
Der
Motor läuft schlecht im Leerlauf und
hat Fehlzündungen im Ansaugbereich
Hauptursache,
falsche
Luft durch Undichtigkeit. Die Auswirkung ist wie Gas
geben, denn daduch wird die Luftzufuhr auch nur
erhöht. Die falsche Luft bewirkt auch, dass der
Motor nicht mit der Standgaseinstellschraube im
Standgas eingestellt werden kann. Fehlzündungen
im Ansaugbereich heißt ja zu mageres Gemisch. Also alle
Luftschläuche auf Schadstellen prüfen.
Hier sieht man die Ursache, ein gerissener Schlauch am
Leerlaufluftventil. Es kommt nicht gemessene Luft in den
Verbrennungsraum. Da die Luft nicht vom Luftmengenmesser
gemessen wurde, fehlt entsprechend die dafür notwendige
Benzinmenge durch das Steuergerät. Zu viel Luft mit zu wenig
Benzin verursacht Fehlzündungen wegen zu magerem Gemisch.
Bei dem Fehlerbild läuft der Motor bei Vollgas fast normal,
da der Riss nur geringe Mengen Luft rein lässt und der
Luftmengenmesser bei Vollgas noch ganz öffnet.
Nicht
das Standgas an der Luftklappeneinstellschraube
einstellen, das verstellt den gesamten
Leistungsbereich. Ausnahme, eine Notreparatur
unterwegs. Denn z.B. mit einer hochgedrehten
Luftklappe kann man weiter fahren, wenn der Gaszug
gerissen ist, zwar nicht mit Vollgas, aber mit 2000
U/ Min sollte es gehen. Hört sich beim Anhalten
beschissen an, aber besser als zu Fuß laufen.
Das
Standgas ist zu hoch
Nur an der großen
Schlitzschraube in der Bildmitte am Klappenstutzen wird das
Standgas bei warmen Motor auf ca. 800 U/Min eingestellt.
Lässt sich hier das Standgas nicht einstellen, liegt ein
oder mehrere andere Fehler vor.
Der
Motor nimmt schlecht Gas an und wirkt kraftlos
Wenn
der Motor im Standgas ausgeht, schlecht Gas
annimmt und kraftlos ist, z.B. im vierten Gang nur
80 bis 100 Km/h fährt, könnte der Motor auf nur
drei Zylindern laufen. Bei
Vergaser Motoren ist es ja so, bekommt ein
Zylinder Sprit, bekommen alle Zylinder Sprit. Da
es hier ein Einspritzmotor ist, muss die
Benzinversorgung (jeder Zylinder einzeln) und die
Zündfunken Versorgung für alle Zylinder vorhanden
sein. Prüfen lässt sich das, indem man bei
laufendem Motor im Standgas die Stromversorgung
der Einspritzventile nacheinander abzieht und
wieder aufsteckt.
Bei
funktionierenden
Zylindern muss sich die Drehzahl/ der Lauf
verändern. Wenn keine Drehzahländerung erkennbar
ist, handelt es sich um einen Defekt an diesem
Zylinder, oder in der Sprit Versorgung, oder in
der Zündfunken versorgung des Zylinders. Wenn so
ein defekter Zylinder erkannt wurde, schraubt man
die Zündkerze raus.
So
sieht eine Zündkerze aus (verrust, matt, trocken),
die nicht mit Benzin versorgt wird. Hier Zylinder
2 rechts der erste Zylinder. Die Zündkerze wäre
naß, wenn ein Defekt an der Zündkerze oder im
Zündkabel vorhanden ist. Daher muss jetzt das dazu
gehörende Einspritzventil geprüft werden. Dazu
wird das Einspritzventil demontiert und ein
Abspritzversuch in einem Glas gemacht. Leider
müssen immer gleich zwei Einspritzventile
demontiert werden.
Linkes
Bild im Vordergrund im Gemüseglas ist
Einspritzventil von Zylinder 2. Die
Einspritzventile müssen an der Benzinleitung
angeschlossen sein. Das Zündkabel muss aus der
Zündspule entfernt werden, da der US Motor über
das Startventil sonst anspringen würde. Jetzt
lässt man kurz den Anlasser drehen und beobachtet
das Spritzbild der Einspritzventile. Lässt sich
gut sehen, leider schlecht fotografieren. Im Bild
links im Hintergrund spritzt das Ventil einen
kegelförmigen Strahl (mit roter Linie
gekennzeichnet), im Bild links Vordergrund am
defekten Einspritzventil von Zylinder 2 hängt nur
ein Tropfen. Einspritzventil Zylinder 2 arbeitet
nicht.
Nach
den Ventiltausch rechts im Bild haben beim Test
beide Zylinder einen schönen Sprühstrahl (mit
roten Linien gekennzeichnet). Jetzt kann alles
wieder eingebaut und ein Testlauf vorgenommen
werden.
Der
Motor geht ohne besonderes Ereignis einfach aus
Was
benötigt ein Motor damit er weiter läuft?
Benzin und Zündfunken. Zur Prüfung wird
immer eine zweite Person benötigt.
Benzinprobleme
kommen z.B. durch einen leeren Tank
(fehlerhafte Anzeige?), verstopfte
Benzinfilter, defekte Benzinpumpe, defekte
Benzinleitungen, usw....
Man
kann durch abklemmen der
Benzinleitung am Kaltstartventil
den vorhandenen Benzindruck
prüfen. Achtung
Brandgefahr durch Benzin.
Immer zuerst Zündung aus schalten
mit entsprechender Vorsicht mit
einem Lappen den Schlauch
abdichten und durch Starten
prüfen. (Löschmittel bereit
halten, in der Nähe?). Die
elektrische Benzinpumpe sitzt
vorne vor dem Beifahrerfußraum
unter dem Tank. Sie ist waagerecht
eingebaut, liegt sehr ungünstig im
Spritzwasserbereich (Korrosion der
elektrischen Anschlüsse?). Es ist
dort ein quadratischer
Benzinfilter angeschlossen.
Die
Prüfung ob die Einspritzventile
arbeiten ist aufwendiger. Dazu
muss man ein Einspritzventil
abbauen, aber angeschlossen lassen
und durch starten prüfen, ob
Benzin z.B. in einen Lappen
gespritzt wird. Ist Benzindruck
vorhanden, aber die Ventile
spritzen nicht ab, fehlt
vermutlich der Spritzimpuls von
der Zündspule zum Steuergerät. Die
Leitung könnte an der Zündspule
unterbrochen sein, oder die
Vorwiderstände sind defekt.
Ob
Zündfunken vorhanden sind,
lässt sich durch abziehen des
Zündkabels an der Zündspule
prüfen. Das Zündkabel in die Nähe
der Buchse von der Zündspule
halten und starten... Der Funke
muss überschlagen auf die
Zündspule. Wenn keine Funken
entstehen, prüfen ob Plus an der
Zündspule anliegt bei
eingeschalteter Zündung. Unterwegs
lässt sich notfalls ein Plus von
irgendeiner Beleuchtung abnehmen
und die Zündspule versorgen.